Pulverschnee

Spazieren im Pulverschnee
weiche Matten
über Schlaf

Ab und zu
ein harter Kontrast
durch ein gefallenes Blatt

hing länger
als seine Brüder
längst bedeckt

Rosa Schimmer
auf dieser kalten Gruft
Kristalle spreizen sich
zum Himmel
Perlmutt
Quelle aller Möglichkeiten

Schnee
birgst alles
und hältst es
wartend
durch steten Puls am Leben
Träumend

Gefrorene Fische
schatten des Vergangenen Sommers
liegen brach
auf hartgefrorenem Grund

Auch der Himmel scheint erstarrt
Pfirsichblüten fern am Horizont
und davor

ein graues violett
weiss umrandet angestrahlt
von einer kalten Sonne
ewig gleichmütig

schenkt uns den Glauben
an den Frühling
und an uns selbst.

 

Bäume

Worte
aus der eigenen tiefen Schmiede
stehen
wie Bäume in der Landschaft

 

 

Lesen

Ich lese Bücher
und ich lese Gegenstände,
auch Lebewesen
Pflanzen vor Allem
Ich lese gerne Pflanzen

 

Ein Hauch von Herbst

Ferne Krähen,
näher
verhaltenes Quaken der Laufenten
fast ein Tuckern.
Vorhin
Klang leichten Regens
Nasse Blätter vor dem Haus

 

 

 

Vibration und Resonanz

Das Pfeifen des Bussards
im Nasenloch

 

 

Schreiben

um Nebel sichtbar zu machen
um Klängen eine Form zu geben

Nachts

Bald 1 Uhr
Vollmondnächte
in denen die Säfte in meinen Schädel ziehen
und den Gedankenbeutel drücken und kneten.

Sie purzeln übereinander die Gedanken,
verzahnen sich,
bilden eigenartige Gebilde
deren Ende ich nicht erkenne

So ist es besser aufzustehen,
als leise zu sein,
während in mir Stille
nicht einkehren will

Behutsam löse ich mich
löse wache Finger
aus schlafenden
in denen Träume sachte strömen mögen

und gehe meinen eigenen Weg

 

Gewohnheiten

Manchmal wünschte ich abends
es wäre schon morgen
damit ich schlaftrunken
Tee trinken kann

Die große Tasse ist voll
wundervoll

 

Fensterblick

Ein farbarmer Tag
der Hinterhof,
weiß gestrichen
von links schiebt sich ein gelb gefärbter Ahorn ins Bild
rechts ein schmaler Streifen Ziegeldach
moosig angelaufene Kamine
Der Himmel bleigrau
hinter mir und hinter Türen
knarzendes Treppenhaus
nicht mein Besuch…

Wetter

Draußen kämmt sich der Wind durch das Land.
Führt Regen
nässt Zweig und Baum und Wiese
tränkt Erde